John Cynn aus den USA ist der neue Poker-Weltmeister und um satte 8,8 Millionen US-Dollar reicher. In einem epischen Heads-up-Finale bei der World Series of Poker (WSOP) in Las Vegas setzte sich der Amerikaner gegen Tony Miles, ebenfalls aus den USA, durch. Auch der europäische Ableger hat einen Sieger gefunden. Jack Sinclair aus England gewann das Main Event der WSOP Europe. Die Resultate der deutschen Spieler sind eher überschaubar.

Ass König in Herz an einem Pokertisch mit Chips

8,8 Millionen US-Dollar für John Cynn

Beachtliche zehn Stunden dauerte das fesselnde Duell im Finale der World Series of Poker (WSOP) in Las Vegas zwischen den beiden Kontrahenten John Cyss und Tony Miles an, beide aus den USA. Dann stand der Sieger fest: John Cyss sicherte sich im Heads-up-Marathon die gigantische Siegesprämie von 8,8 Millionen US-Dollar sowie das weltberühmte WSOP-Bracelet. Der neue Poker-Weltmeister zeigte mentale Stärke in der Nervenschlacht, schließlich entschied erst die 442. Hand über den Ausgang des Pokerduells.

Bevor Cyss die fast neun Millionen US-Dollar im Main Event einstreichen konnte, hatte der Amerikaner in seiner bisherigen Karriere „lediglich“ rund 950.000 US-Dollar in Liveturnieren gewinnen können. Allein 650.000 US-Dollar davon stammen aus seinem bisherigen größten Pokererfolg: dem elften Platz bei der WSOP in Las Vegas aus dem Jahr 2016.

Der Buy-in für das größte Poker-Turnier der Welt liegt bei stattlichen 10.000 US-Dollar. 2018 konnte die WSOP 7.874 Teilnehmer verkünden. Damit lag der Gesamtpreispool bei sensationellen 74.015.600 US-Dollar. Über insgesamt 13 Tage wurde das Turnier gespielt. Der erfolgreichste Nicht-Amerikaner war der Australier Alex Lynskey auf Platz sieben.

Als bester deutscher Teilnehmer konnte sich Michael Feil auf Platz 65 verewigen. Dadurch erzielte er ein Preisgeld von immerhin noch 108.745 US-Dollar. Weitere deutsche Spieler landeten auf den Plätzen 160 (Tobias Ziegler – Preisgeld: 57.010 US-Dollar), 173 (Andreas Kniep – Preisgeld: 49.335 US-Dollar), 176 (Christopher Ahrens – Preisgeld: 49.335 US-Dollar) und 187 (Kilian Löffler – Preisgeld: 49.335 US-Dollar). Damit fanden immerhin vier deutsche Spieler einen Platz unter den Top 200 – eine ausbaufähige Bilanz.

Die Preisgelder der Top-neun-Spieler in der Übersicht:

  1. John Cynn (USA): 8.800.000 US-Dollar
  2. Tony Miles (USA): 5.000.000 US-Dollar
  3. Michael Dyer (USA): 3.750.000 US-Dollar
  4. Nicolas Manion (USA): 2.825.000 US-Dollar
  5. Joe Cada (USA): 2.150.000 US-Dollar
  6. Aram Zobian (USA): 1.800.000 US-Dollar
  7. Alex Lynskey (Australien): 1.500.000 US-Dollar
  8. Artem Metalidi (Ukraine): 1.250.000 US-Dollar
  9. Antoine Labat (Frankreich): 1.000.000 US-Dollar

November Nine gehören der Vergangenheit an

Der Final Table wurde in der jüngeren Vergangenheit erst im November ausgespielt, auch wenn das Main Event im Sommer in Las Vegas stattgefunden hatte. Diese Spielunterbrechung fand in den Jahren 2008 bis 2016 statt und war die Folge einer marketingstrategischen Entscheidung der übertragenden TV-Sender. Das Finale wurde von Harrah’s Entertainment und ESPN bis kurz vor der geplanten Ausstrahlung verschoben, um so die WSOP spannender zu gestalten und die Einschaltquoten zu erhöhen.

Daher stammt auch der Begriff der „November Nine“, der die neun Teilnehmer des Final Tables der World Series of Poker aus dem November betitelt. Vor dem Jahr 2008 und auch wieder seit zwei Jahren wird das wichtigste Pokerturnier der Welt aber wieder ohne Spielunterbrechung ausgetragen. Denn im Jahr 2017 kündigte Poker Central den Vertrag mit der WSOP und ESPN, der die digitalen Medien- und TV-Rechte regelte. Der Weltmeister im Poker wird somit wieder unmittelbar am Ende des Main Events gekürt.

Engländer gewinnt europäischen Ableger der WSOP

Der europäische Ableger der World Series of Poker, die WSOP Europe, hat kürzlich ebenfalls seinen Sieger für das Jahr 2018 gefunden. Der englische Spieler Jack Sinclair sicherte sich im Heads-up den Turniersieg gegen den Ungarn Laszlo Bujtas. Für das siebentägige Pokerturnier hatte jeder der insgesamt 534 Spieler einen Buy-in von satten 10.350 Euro bezahlt. Der Gesamtpreispool lag dadurch bei über fünf Millionen Euro.

Der glückliche Gewinner Sinclair strich alleine 1.122.239 Euro durch den Sieg ein. Außerdem erhielt er natürlich sein erstes WSOP-Bracelet. Den Sieg kommentierte der Engländer nur mit den Worten: „Es ist im Moment wie in einem Traum.“ Ein Traum, der sein Karrierepreisgeld auf stolze 2,9 Millionen Euro anwachsen ließ. Immerhin konnte sich mit Koray Aldemir als Siebtplatzierter immerhin ein Deutscher einen der vorderen Plätze sichern. Außerdem erhielt er dadurch ein Preisgeld von 130.350 Euro.

Die Preisgelder der Top-acht-Spieler in der Übersicht:

  1. Jack Sinclair (Großbritannien): 1.122.239 Euro
  2. Laszlo Bujtas (Ungarn): 693.573 Euro
  3. Krasimir Yankov (Bulgarien): 480.028 Euro
  4. Ryan Riess (USA): 337.778 Euro
  5. Milos Skrbic (Serbiern): 241.718 Euro
  6. Ihor Yerofieiev (Ukraine): 175.965 Euro
  7. Koray Aldemir (Deutschland): 130.350 Euro
  8. Bulscu Lukacs (Rumänien): 98.287 Euro